Montag, 10. Oktober 2011

Wellness for Dogs


Wir haben ja, im Gegensatz zu den Weicheiern Zweibeinern gleich vier Füsse, die ausgiebigst benetzt werden müssen. Sie tragen ja uns und unsere Verantwortung für die Menschen, die wir behüten, den lieben langen Tag. Deshalb haben sie auch so dicke gepolsterte Sohlen mit feinen Krallen dran. Es ist ein sehr schönes Gefühl zuerst mit High-Speed einen Waldweg entlangzulaufen und sich dann mit Karacho in eine schlammige, matschige, am besten noch nach Moder riechende Pfütze zu stürzen. Herrchen schüttelt dann resigniert den Kopf und seufzt irgendwas von "Kneippen zu wörtlich genommen" oder so. Schön ist es auch, eine überschwemmte Wiese entlangzulaufen, das hat den herrlichen Nebeneffekt, dass das restliche Fell auch gleich gepflegt wird. Außerdem überdeckt der Wohlgeruch des vergammelnden Grases im Überschwemmungsparadies, den widerlichen Geruch von Frauchens neuen Hundeshampoo, das sie am Tag vorher an mir ausprobiert hat. Das ist Wellness for Dogs!!!! Besonders schön ist es, wenn das abgestorbene Gras in meinem Fell hängen bleibt. Da fühle ich mich richtig schick.
Letztens waren Frauchen und ich mit ihrer Freundin und meiner Lieblingsblondine Kira (ein Traum von einem Labradormädchen) im Wald spazieren. Es hatte zum Glück den ganzen Tag schon geregnet. Die Zweibeiner waren besonders nett zu uns und haben uns einen tollen Wellnessparcour ausgesucht.Der Waldweg war zunächst echt langweilig, nur Schotterweg. Glücklicherweise änderte sich das nach einem Kilometer. Nach einer Kurve dann wurde es endlich hundemässig. Eine Baustelle, genauer, eine riesige Strassenbaustelle kam in Sicht. Kira und ich stellten vorsichtshalber unsere Hörzentren auf "Befehlsignoriermodus" um, und flitzten los ins Paradies. Es gab wunderschöne, mit braunem Matsch gefüllte Baggerlöcher, riesige Kieshaufen, die klumpige Kieshäufchen im Fell verteilten, Radladerspuren mit Schlamm, Walderde mit Kiefernadeln und einen nur für uns gebauten Löschteich, in dem man schwimmen konnte. Wir wälzten uns erst in den Radladerspuren, das massiert so schön und verteilt den Schlamm am gleichmässigsten. Danach mussten wir unbedingt in die Baggerlöcher, denn da war hellbrauner Schlicker drin. Das ist gut für die Zehen und Nägel. Anschließend jagten wir uns über die Kieshügel und schubberten uns noch ein wenig am Waldboden. So schön kann die Welt sein. Vollends zufrieden und glücklich schlenderten wir zu unseren Dosenöffnern zurück. Die standen völlig regungslos da, schauten sich an, schauten uns an, wieder sich. Kira und ich tauschten verständnislose Blicke. Was hatten die nur? Frauchen gab komische Laute von sich, so ein Glucksen, ihre Freundin fing auch an und plötzlich kicherten und lachten die Beiden. Ich hörte  was von "sieht aus wie paniert", "nie mehr einen langhaarigen Hund", "nur noch mit Leine" und "hätte ein Wildschwein werden sollen" und so. Keine Ahnung, wen die meinten. Als sie sich wieder gefangen hatten, schickten sie uns in den Löschteich. Na also, geht doch ;-)

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